Zielgruppe & Voraussetzungen
Der Fachwirt E-Commerce richtet sich an Menschen, die im digitalen Handel Verantwortung übernehmen oder ihre berufliche Erfahrung gezielt vertiefen wollen. Er verbindet kaufmännische Praxis mit strategischem Denken und macht aus operativen Fachkräften die Gestalter und Führungskräfte im Onlinegeschäft.
Primär richtet sich der Fachwirt an Kaufleute und Berufserfahrene im E-Commerce. Mehr dazu unten in den Zulassungsvoraussetzungen.
Um es aber klarzumachen: Ein Fachwirt ist immer ein Fachwirt. Auch wenn „E-Commerce“ dahintersteht, wird es nicht zum hippen Start-up-Abschluss, der einem Einblick in die allerneusten Trends gibt.
Viel mehr geht es um grundlegende Strategie. Um das, was es braucht, lohnende Trends zu identifizieren und deren Umsetzbarkeit im Unternehmen sinnvoll abzuschätzen. Es geht um betriebswirtschaftliche Grundlagen, um Marktanalysen, Zielgruppen und viele, viele Kennzahlen und deren Anwendung.
Was bringt die Weiterbildung Fachwirt im E-Commerce?
Die Weiterbildung ist mit 12 – 18 Monaten berufsbegleitend (also oft abends oder am Wochenende) nicht nur zeitintensiv, sondern auch teuer. Sie schlägt in der Regel mit ca. 4000 – 6000 Euro zu Buche. Ohne Prüfungsgebühren. Das muss sich lohnen. Was also hat man von Zeit und Geld, die man hier investiert?
Es lohnt übrigens, sich genau zu informieren, was man für sein Geld bekommt. Die günstigeren Kurse beinhalten oft deutlich mehr Eigenleistung im Lernen, während die teureren eine umfassende Betreuung durch erfahrene E-Commerce – Dozenten und Prüfer bieten. Da aber jeder seine eigene Art des Lernens hat, heißt es hier: Augen auf!
Arbeitgeber - ob nun in der Situation, ihren Mitarbeitern Entwicklungsmöglichkeiten zu bieten oder bei der Einstellung neuer Mitarbeiter - können sich hier auf das "IHK" - Prädikat verlassen. Fachwirte sind in aller Regel sehr gut ausgebildete, erfahrene Kräfte.
Die Wesentlichen Vorteile für Arbeitgeber
- Qualifiziert Mitarbeiter, die E-Commerce-Prozesse ganzheitlich verstehen und steuern können.
- Fördert unternehmerisches Denken und interne Nachwuchsentwicklung.
- Stärkt Schnittstellen zwischen Marketing, IT, Logistik und Vertrieb.
- Verbessert die Wettbewerbsfähigkeit durch fundiertes Know-how und praxisorientierte Projektarbeit.
- Lässt sich durch Aufstiegs-BAföG oder firmeneigene Förderprogramme finanziell unterstützen.
- Bietet den eigenen Mitarbeiter wertvolle Entwicklungsmöglichkeit.
Gerade im E-Commerce gibt es viele Quereinsteiger, die zwar Spezialisten in ihrem Fachgebiet sind, sei es nun SEO, Analyse, Social Media, Performance, aber es gibt eben wenige, die den Blick auf das Große Ganze haben.
- Ideal für Kaufleute im E-Commerce, im Handel oder Marketing, die den nächsten Karriereschritt anstreben.
- Bietet Aufstiegsmöglichkeiten ohne Hochschulstudium.
- Vermittelt Fähigkeiten in Strategie, Analyse, Projektsteuerung und Führung.
- Ermöglicht den Wechsel in Positionen mit mehr Verantwortung – etwa Teamleitung, Shopmanagement oder Prozessoptimierung.
- Anerkanntes Sprungbrett zu weiteren Abschlüssen wie Betriebswirt:in oder einem Studium.
Voraussetzungen für die Zulassung zur Prüfung Fachwirt E-Commerce?
Die Teilnahme an der IHK-Prüfung zum Fachwirt oder zur Fachwirtin im E-Commerce setzt Berufserfahrung voraus. Damit richtet sich der Abschluss ausdrücklich an Menschen, die bereits im Handel, idealerweise im Onlinegeschäft tätig sind.
Grundsätzlich gilt: Zur Fachwirt-Prüfung wird zugelassen, wer
...eine abgeschlossene Ausbildung im kaufmännischen Bereich (z. B. Kaufmann/-frau im E-Commerce, Einzelhandel, Groß- und Außenhandel) und mindestens ein Jahr Berufspraxis nachweisen kann,
oder eine andere anerkannte Ausbildung abgeschlossen und mindestens zwei Jahre Berufspraxis gesammelt hat,
oder ohne formale Ausbildung, aber mit mindestens fünf Jahren einschlägiger Berufserfahrung im E-Commerce oder Handel tätig war, oder
in einem betriebswirtschaftlichen Studium mindestens 90 ECTS-Punkte erworben hat und mindestens zwei Jahre Berufspraxis gesammelt hat.
Die Berufspraxis muss hierbei einen Bezug zu E-Commerce-Prozessen haben – etwa in Vertrieb, Online-Marketing, Logistik, Datenanalyse oder Kundenmanagement.
Außerdem beziehen sich die Zeitwerte immer auf Vollzeit. Wer also beispielsweise nach seiner Ausbildung in einem kaufmännischen Bereich eine 50 % Stelle gehabt hat, muss nicht 12 Monate Berufserfahrung nachweisen, sondern 24.
Jenseits der oben genannten Voraussetzungen haben die zuständigen Industrie- und Handelskammern aber immer auch einen Ermessensspielraum und können abweichende Einzelfälle individuell prüfen. Manchmal wird hier der zuständige Prüfungsausschuss einbezogen, der dann anhand von Lebensläufen und Berufspraxis abschätzt, ob jemand fachlich in der Lage ist, die Prüfung zu bestehen.
Die konkreten Voraussetzungen findet man in der Verordnung über die Prüfung zum anerkannten Fortbildungsabschluss Geprüfter Fachwirt im E-Commerce oder Geprüfte Fachwirtin im E-Commerce (kurz: E-Commerce-Fortbildungsprüfungsverordnung - EComFPrV) Zum Beispiel unter diesem Link in § 3
Tipp1 :
Wer unsicher ist, ob der eigene Werdegang den Zulassungskriterien entspricht, kann vor der Anmeldung eine unverbindliche Zulassungsprüfung bei der IHK beantragen.
Tipp 2: Die Berufserfahrung muss erst am Tag der Prüfung tatsächlich erfüllt sein. Es spricht also nichts dagegen, frühzeitig mit einem Kurs anzufangen und sich frühzeitig anzumelden.
